Was für ein Kraftakt! Mit einer leidenschaftlichen Leistung holte der FC Eintracht Bamberg am Freitagabend vor einer Woche ein 1:1 bei den Würzburger Kickers – und sicherte sich damit einen möglicherweise entscheidenden Punkt im Abstiegskampf.
Der Tabellenzweite aus Würzburg machte von Beginn an mächtig Druck. Nach einem Eckball köpfte Alexander Winkler die Gastgeber bereits früh in Führung (9.). Die Domreiter hatten alle Hände voll zu tun, doch FCE-Keeper Ben Olschewski hielt seine Mannschaft mit glänzenden Paraden gegen Junge-Abiol und Uhl im Spiel. Radzivon Hushcha setzte nach gut einer halben Stunde den ersten offensiven Akzent für Bamberg. Zur Pause stand es verdient 0:1 aus Sicht des FCE.
Nach dem Seitenwechsel kam die Gernlein-Elf mutiger aus der Kabine. Die erste Drangphase brachte zwar noch keinen Erfolg, doch Bamberg stand hinten sicher und verteidigte mit Herz. Als Würzburgs Uhl in der 80. Minute nach einer Notbremse an David Lang die rote Karte sah, witterten die Domreiter ihre Chance.
In Überzahl warfen die Bamberger alles nach vorne – und wurden belohnt: Eine scharfe Flanke lenkte ein Würzburger ins eigene Tor (88.). Jetzt wollte der FCE sogar noch mehr, schnupperte am Sieg, doch es blieb beim verdienten Remis.
„Die Ironie im Fußball ist, dass man eigentlich nicht hierherfährt, um drei Punkte zu holen. Dann liegst du 0:1 hinten, verteidigst stark, freust dich über den Ausgleich – und bist am Ende fast enttäuscht, nicht gewonnen zu haben.“, brachte Trainer Jan Gernlein die Gefühlslage auf den Punkt. Gleichzeitig lobte er den Auftritt seiner Mannschaft: „Wir haben heute gezeigt, dass wir kontrolliert verteidigen können, haben immer wieder mutig nach vorne gespielt und uns diesen Punkt hart erarbeitet.“
Weil auch die Konkurrenz im Kampf gegen den Abstieg jeweils einen Punkt holte, geht das Schneckenrennen im Tabellenkeller weiter. Die Domreiter bleiben zwar Tabellenschlusslicht, haben aber nach wie vor Tuchfühlung zum Relegationsplatz 16, den die SpVgg Hankofen-Hailing innehat.